Basketball: U16 knapp am deutschen Finale vorbei

Die U16-Basketballer unterliegen dem Titelverteidiger aus Bamberg mit 75:78 und werden südostdeutscher Vizemeister!
Nur hauchdünn schrammten die U16-Basketballer des TSV Ansbach an einem Sensationssieg und damit am Einzug ins deutsche Finale vorbei. Die Ansbacher belegten bei der südostdeutschen Meisterschaft den zweiten Platz und zogen im alles entscheidenden Spiel dem ungeschlagenen Titelverteidiger Regnitztal, bei dem es sich um den Bamberger Bundesliga-Nachwuchs handelt, nach einem echten Nervenkrimi mit 75:78 den Kürzeren. Gegen BiG Gotha gewannen die Ansbacher mit 81:57 und sicherten sich damit die südostdeutsche Vizemeisterschaft der Bundesländer Bayern, Sachsen und Thüringen. Gleich im ersten Spiel stand in Breitengüßbach das vorweggenommene Finale gegen die Gastgeber auf dem Programm. Die Rahmenbedingungen zu dem Top-Spiel waren allerdings äußerst kurios: Zum Finale um die Südostdeutsche Meisterschaft gegen ein Bamberger Team wurde ein Schiedsrichter aus Bamberg eingeteilt. Und im Gegensatz zum Turnier um die „Bayerische“ in Rosenheim, bei dem die Bamberger ihre harte Gangart streng geahndet bekamen, war die Linie der Schiedsrichter in Breitengüßbach mehr als großzügig.
Doch die Ansbacher waren auf ihren Gegner gut vorbereitet. Die Devise von Coach Harald Müller lautete: „Wenn wir Ballverluste und Fast-Breaks vermeiden, können wir gewinnen!“ So starteten die Ansbacher sensationell in die Partie. Nach sieben Punkte in Folge von Jan Niklas Müller lagen sie nach sieben Minuten mit 15:2 vorne, nach neun Minuten gar mit 20:6. Allerdings wurde auch im ersten Viertel eine entscheidende Schwäche der TSVler offensichtlich: Von sechs Freiwürfen wurde nur einer genutzt. Nun kamen die Gastgeber besser ins Spiel, erzwangen einige Ballverluste und kämpften sich in den letzten beiden Minuten des ersten Viertels auf 17:24 heran. Im zweiten Viertel geriet der Angriff der Ansbacher außer Tritt. Ein 20:8-Start der Gastgeber sorgte für die erste Führung der Oberfranken (37:32), doch die Ansbacher ließen sich nicht abschütteln (Halbzeit 42:38).
Von nun an ergab sich ein offener Schlagabtausch, was die Gastgeber aufgrund der großzügigen Regelauslegung manchmal wortwörtlich nahmen. Immer wieder mussten Ansbacher Akteure angeschlagen auf der Bank eine Pause einlegen – Florian Goldau (Tritt in den Unterbauch, Finger im Auge), Niklas Liedtke (blaues Auge), Jan Niklas Müller (Schlag in den Rücken) – doch die Ansbacher ließen sich davon nicht beeindrucken. Immer wieder setzten sich die Gastgeber auf sechs bis acht Punkte Differenz ab – immer wieder kamen die Gäste auch durch Punkte von Hornbacher und Marzok auf zwei bis drei Punkte Differenz heran. So war die Begegnung auch nach 30 Minuten noch offen (60:55).  
Ein Dreier von Jan Niklas Müller und acht Freiwürfe in den ersten fünf Minuten hätten die Chance geboten, wieder in Führung zu gehen. Doch leider nutzten die Gäste nur einen Freiwurf. Dank einem Dreier von Alexander Heimann und Punkten von Jamie Buchanan und Flo Goldau kamen die Ansbacher bis auf 69:68 heran. Wieder setzten sich die Gastgeber auf 76:69 ab, doch die Müller-Schützlinge gaben nicht auf.  Dramatisch dann die Schlussminute. Ein Müller-Dreier brachte das 76:72, ein unsportliches Foul gegen Regnitztal bot sogar die Chance zum Ausgleich. Ein Freiwurf wurde nicht genutzt, dennoch, 30 Sekunden vor dem Ende war Ansbach wieder auf 76:75 dran und hatte noch dreimal den Ballbesitz, um das Spiel zu gewinnen. Ein Ballbesitz wurde leichtfertig verschenkt, zweimal wurde ein Ansbacher so gefoult, dass er den Ball verlor, was von den Schiedsrichtern in beiden Fällen nicht geahndet wurde. Noch dazu bekam Bastian Sommerfeld unmittelbar vor dem Ende einen derart heftigen Schlag auf den Kopf, dass er mit einer schweren Gehirnerschütterung zwei Tage in der Bamberger Klinik verweilen musste. So waren die Ansbacher am Ende doppelt geschockt: Am Ende fehlten drei Punkte (78:75), was alleine bei einer besseren Freiwurfquote (24/7) schon zum Sieg und für fas deutsche Finale gereicht hätten.
So waren die Ansbacher Spieler nach der Partie untröstlich. „Wir hatten den Sieg in der Hand,“ erklärte Harald Müller. „Die Oberfranken hatten noch nie ein Spiel verloren, wir wollten bis zum Schluss dranbleiben in der Hoffnung, dass sie der nervlichen Belastung nicht standhalten. Doch leider agierten wir in der Schlussphase unglücklich. Doch angesichts der Tatsache, dass die überragende deutsche Mannschaft gegen uns beinahe verloren hätte, sind wir wohl das zweitstärkste deutsche Team, dürfen aber im deutschen Finale leider nicht vorbeisein. Doch das Wichtigste ist natürlich, dass Basti Sommerfeld wieder gesund die Klinik verlassen darf.“
Wie stark die Ansbacher sind, belegte auch die anschließende Partie gegen den Sachsen/Thüringen-Meister, gegen den die Ansbacher trotz der schlechten Moral nach der Niederlage und ohne Bastian Sommerfeld deutlich dominierten. Dank 37 Punkte von Alexander Heimann und vieler genialen Pässe von Jan Niklas Müller setzten sich die Ansbacher bis zur 30. Minute auf 70:36 ab und sicherten sich mit 81:57 die südostdeutsche Vizemeisterschaft.
Alles in allem der Erfolg einer tollen Jugendmannschaft, die nur knapp an der deutschen Meisterschaft vorbeischrammte. Doch dieser Erfolg kann die Vereinsverantwortlichen im Hinblick auf die Zukunft der Seniorenteams nur erfreulich stimmen.
Südostdeutscher Vizemeister wurden (in Klammern die Punkte in den Spielen gegen Regnitztal/Gotha): Breit, Gill, Albert, Moritzer, Marzok (2/4), Hornbacher (3/-), Kohla (-/6), Liedtke (-/4), Goldau (7/8), Buchanan (12/8), Sommerfeld (19/-), Heimann (8/37) und Müller (24/12).