Berchtesgaden, 12.10.2003

FLZ, 14.10.2003:

Paul Sichermann Bayerischer Berglaufmeister

ANSBACH (FLZ, 14.10.03/hs) - Zu einem seiner schönsten Erfolge als Langstreckler kam Paul Sichermann von der LG Kreis Ansbach/TSV Ansbach am Wochenende. In Berchtesgaden wurde der 38-Jährige in seinem 2. Berglaufwettkampf  Bayerischer Meister.

Die aus Wettergründen von ursprünglich 8,4 km und 1200 Höhenmeter auf 6,5 km/700 m bis zur Schneegrenze verkürzte Strecke stellte höchste Anforderungen an die Aktiven. Der Ansbacher, der bei seinem Berglaufeinstand bei den Deutschen Meisterschaften im Juni an gleicher Stelle einen tollen 8. Platz belegt hatte, lief das Rennen kontrolliert an und erreichte die Jenner-Mittelstation als Dritter. Den folgenden 600 m abschüssigen Teil absolvierte er mit vollem Risiko, überholte seine Kontrahenten und konnte einen Vorsprung von 30 m vor dem letzten, 300 m langen und steilen Hang vor dem Ziel herauslaufen. Dieser Anstieg forderte seine letzten Kräfte, zumal hinter ihm Lokalmatador Koch dank lautstarker Unterstützung der Zuschauer immer näher kam. In 31:47 min rettete sich Sichermann schließlich mit elf Sekunden Vorsprung ins Ziel.

Anschließend gab es für ihn doppelte Freude: Einmal die Meisterschaftsehrung vor Ort und abends zu Hause in Meinhardswinden, wo er von seinen zahlreichen Fans mit Blasmusik und lautem Hallo gebührend gefeiert wurde.

Berchtesgadener Anzeiger, 14.10.2003:

Paul Sichermann lief am Jenner zum Sieg

Berchtesgaden/Schönau am Königssee: (14. Oktober 2003) Die 23. Auflage des Internationalen Berglaufes zum Jenner endete erstmals nicht im oberen Berggebiet. Wegen der hohen Schneeauflage entschlossen sich die Veranstalter kurzfristig zu einer Streckenverkürzung. Der Lauf zur Bergstation wäre ganz einfach zu gefährlich gewesen, bestätigte auch Berglaufreferent Franz Geigl aus Piding. Sieger des »Bergsprints« wurde der Marathonläufer Paul Sichermann von der LG Ansbach, der nach 31:47 Minuten das Zielband durchlief.

Elf Sekunden dahinter lag der eigentliche Favorit Christian Fellermeier vom SC Ainring. Vorjahressieger Stephan Tassani-Prell hatte dieses Mal mit dem Kampf an der Spitze nichts zu tun. Als bester Berchtesgadener erwies sich einmal mehr Werner Riedlberger aus Bischofswiesen, der 1981 die Premiere ebenfalls auf schneebedeckter Strecke gewann.
  Bis Anfang der 90er-Jahre verlief die Strecke von der Talstation der Jennerbahn bis zum Schneibsteinhaus. Erst danach verdiente der Lauf auch den Namen Jennerberglauf, als man von nun an beim Sulzbergkaser die Serpentinen hinauf zur Bergstation lief. Als Skiklubvorstand Wilfried Däuber einsehen musste, dass die klassische Strecke nicht gelaufen werden konnte, wollte er eine Umleitung über Schneibsteinhaus und dann über den Kamm hinauf zum Jenner ausweisen. Aber dies hätte einer Sondergenehmigung der Nationalparkverwaltung bedurft, wofür die Zeit zu knapp war. Doch auch auf der verkürzten Strecke mit einer Länge von 6,4 Kilometern über 690 Höhenmeter setzten sich die Besten durch. Nicht jedoch ausgesprochene Bergspezialisten. Denn der Sieger Paul Sichermann aus Ansbach kommt von der Marathonstrecke, auf der er erst in diesem Jahr mit 2:32 Stunden Bayerischer Vizemeister geworden ist.

Sichermann bekam gleich nach dem Start mit der Steilheit der Strecke so seine Probleme. Doch er kämpfte sich bis zur Forststraße hinauf und von da an hatte der Achte der Deutschen Berglaufmeisterschaft vom Juni am Jenner Vorteile. Auf den letzten 500 Metern von der Mittelstation bis zum Dr.-Hugo-Beck-Haus, dem unbestritten schwierigsten Abschnitt, kontrollierte Sichermann das Feld von der Spitze aus und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Christian Fellermeier aus Ainring kam zwar noch einmal stark auf, doch der Ansbacher rettete elf Sekunden ins Ziel. Sportlich fair gab der Marathonspezialist aus dem Fränkischen zu, dass er gegen Fellermeier keine Chance gehabt hätte, wenn der Lauf ganz nach oben zum Jenner gegangen wäre.

Als schnellster Berchtesgadener tauchte Werner Riedlberger (TSV Berchtesgaden/39:42), der Sieger aus dem Premierenjahr 1981, bei der Mittelstation auf. Als beste Dame setzte sich Dr. Ellen Schöner von der LG Domspitz Regensburg in Szene, die nach 36:54 Minuten recht frisch ins Ziel lief. Von den Läuferinnen aus Berchtesgaden hinterließ neuerlich Monika Schnur den besten Eindruck, die 44:28 Minuten benötigte.

Auch Willi Fellner vom WSV Königssee zeigte wiederum eine große kämpferische Leistung und kam in der Klasse M 60 hinter dem starken Rupertiwinkler Hermann Fagerer (43:01) mit 47:34 Minuten als Zweiter ins Ziel. Nach dem Rennen fand im Dorf Königssee beim »Treff aktiv« die Siegerehrung statt. Bereits im Zielbereich und auch bei der Siegerfeier spielten die Bloamberger Alphornbläser aus Hirschau auf, die auch von Kuhglockenträgern begleitet waren.

Die Ergebnisse

 
 Damen. W 20: 1. Kerstin Harbich (TSV Oberstaufen) 37:36 Minuten, 4. Monika Schnur (Berchtesgaden) 44:28, 5. Johanna Gröll (SK Ramsau) 47:20.
  W 30: 1. Dr. Ellen Schöner (LG Domspitz Regensburg) 36:54, 5. Renate Schertle (SC Ainring) 42:38, 7. Katrin Cruschwitz (Grassau) 43:31, 8. Barbara Tassani-Prell (SC Ainring) 45:39, 9. Judith Graßl (SK Ramsau) 46:08, 10. Anneliese Mayer (TG Salzachtal) 49:34.
  W 40: 1. Paula Mangold-Wolf (LC Chiemgau Steigenberger) 40:51.

  Herren . Jugend: 1. Quirin Schmölzl (Würmathletik) 35:25, 2. Philipp Däuber (SK Berchtesgaden) 44:03.
  M 20: 1. Markus Koch (Coburg) 33:13, 2. Florian Brettl (SC Ainring) 33:44, 6. Hansi Straßer 36:41, 7. Martin Straßer 37:20, 8. Maximilian Mraz 38:24, 11. Josef Schneider (alle TG Salzachtal) 41:31.
  M 30: 1. Christian Fellermeier 31:58, 5. Stephan Tassani-Prell (beide SC Ainring) 34:05, 7. Herbert Reiter (SC Ruhpolding) 36:18, 13. Christian Koll (SG Schönau) 41:39, 14. Hermann Heß (SC Ainring) 42:31, 16. Heinrich Eder (LG Rupertiwinkl) 49:26.
  M 35: 1. Paul Sichermann (LG Kreis Ansbach) 31:47 (Tagesbestzeit), 2. Philipp Kehl (SVO LA Germaringen) 32:58, 5. Erich Zehentner (TG Salzachtal) 34:15, 8. Manfred Mayer (TuS Mitterfelden) 35:16, 9. Thomas Brengartner (Bad Reichenhall) 37:17, 10. Stefan Zehentner (TG Salzachtal) 37:21, 11. Olaf Tanner 37:25, 14. Alfred Heß (beide SC Ainring) 39:39, 15. Armin Scheuerecker (TSV Waging am See) 40:01, 17. Pele Faßbender (Traunstein) 41:44.
  M 40: 1. Albert Herzog (SV Gendorf Burgkirchen) 36:33, 2. Fritz Haindl (TG Salzachtal) 36:52, 5. Felix Welkhammer (LG Rupertiwinkl) 39:04, 6. Sigi Scherer (Riap Sport Bad Reichenhall) 39:57, 8. Konrad Huber (LG Rupertiwinkl) 43:46.
  M 45: 1. Franz Prager (WSV Otterskirchen) 35:39, 2. Jörg Sigler 36:12, 3. Eugen Aubele (beide SC Ainring) 38:12, 5. Werner Riedlberger (TSV Berchtesgaden) 39:42, 6. Ludwig Hurm (Ruhpolding) 43:18, 8. Bernhard Raschke (SC Traunstein) 44:50.
  M 50: 1. Engelbert Wimmer 38:44, 2. Ferdi-
nand Kraller 39:01, 4. Matthias Eder (alle LG Rupertiwinkl) 45:24, 5. Alois Söldner (TG Salzachtal) 46:28.
  M 60: 1. Hermann Fagerer (LG Rupertiwinkl) 43:01, 2. Willi Fellner (WSV Königssee) 47:34, 3. Dieter Kreuzer (LG Rupertiwinkl) 48:16.
cw

 

 

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