(FLZ, 25.11.2005) Die Vorschau
Spitzkehren und Zeltpassage
Florian Holzinger wünscht sich „Sau-Wetter"

ANSBACH (ff) - Wenn die Wettervorhersage hält, was sie verspricht -Schnee, gemischt mit Regen und Kälte - fühlt sich Florian Holzinger in seinem Element. An diesem Samstag startet der Athlet des TuS Feuchtwangen zusammen mit weiteren vier Läufern der LG Kreis Ansbach bei den Deutschen Crosslaufmeisterschaften in Darmstadt. „Je schwieriger die Verhältnisse sind, desto mehr mag ich das", sagt Holzinger, der amtierender Bayerischer Cross-Meister der Männer ist. Er wünscht sich nun auf der Langstrecke über 9200 Meter entlang der , Darmstädter Lichtwiese eine tiefe, morastige oder eben gefroren harte Strecke. „Mit den entsprechenden Spikes ist das kein Problem." i

Erfolgreiche Wettkampftests absolvierte Holzinger zuletzt beim Cross-Festival in Vaterstetten (Erster) und bei der Cross-Laufserie des Kreises Ansbach (ebenfalls Erster). Im Dinkelsbühler Mutschachwald eilte er lo cker die Steilpassagen im Wald hoch, ohne sich die blütenweißen Handschuhe schmutzig zu machen. „Bei der DM ein Platz unter den ersten zehn wäre super", sagt der Feuchtwangrer der jetzt nach Ansbach umgezogen ist und schon die ersten Trainingseinheiten mit der LG absolvierte, aber weiterhin für den TuS startet. „Die Konkurrenz ist groß, denn die DM ist Ausscheidungsrennen für die Cross-Europameisterschaft in Tilburg am 11. Dezember." Die ersten drei sind fest nominiert, doch dieses Ziel nimmt Holzinger nicht in Angriff. Favorisiert sind unter den 160 Startern wohl die Tübinger Arne Gabius, Filmon Ghirmai und Sebastian Hallmann oder Raphael Schäfer (LC Rehlingen) und Andre Green (LG Wedel/Pinneberg).

Der Startschuss für die Langstrecke fällt am Samstag erst um 15.30 Uhr. Zusammen mit den 123 gemeldeten Männern laufen auch die rund 70 Junioren, so dass sich auf der Darmstädter Lichtwiese fast 200 Athleten um Positionen und ideale Streckenwege rangeln. „Oh je", stöhnt der Ansbacher LG-Trainer

Hans Seeger. „Das kann lustig werden bei einigen 180-Grad-Spitzkehren auf diesem Gelände." Seeger schickt seine drei Junioren Stefan Egerer, Christian Häupler und Hannes Patzke ins Rennen über 9200 Meter. Zusätzlich gibt Team-Kollege Lukas Rupprecht bei den A-Junioren, die am Samstag um 13.35 Uhr über 5300 Meter starten, seinen Ausstand in dieser Altersklasse. Der eigentliche Cross-Spezialist, Christian Häupler, ist wegen einer Erkältung gehandikapt, und Patzke soll nach Seegers Einschätzung „gar nicht auf die Platzierung achten, sondern sich durchbeißen." Insgeheim spekuliert Seeger auf ein gutes Mannschaftsergebnis: „Platz 8 ist drin und der könnte sich bei einer DM sehen lassen."

Für Allroundtalent Florian Holzinger ist es am Samstag der zweite DM-Start in diesem Jahr, nachdem er sich heuer schon für die Deutsche Meisterschaft über 3000 Meter Hindernis qualifiziert hatte. Er erreichte nicht nur den Endlauf, sondern platzierte sich in 8:49:24 Minuten auf Rang 7. Nun strebt der ehemalige Deutsche Junioren-Crossmeister eine ähnliche Platzierung im Gelände an. Dass der Crosslauf national und international eher stiefmütterlich behandelt wird, findet Holzinger ungerecht: „Cross bietet ein Riesenspektakel. Das muss nur besser verkauft und vermarktet werden. Warum sollen wir nicht auch mal in die Innenstädte wie es andere Sportarten machen?"

Für den morgigen Samstag haben sich die DM-Organisatoren des ASC Darmstadt, die von Hessens Innenminister Volker Bouffier als Schirmherr unterstützt werden, schon mal etwas einfallen lassen: Die 1300 Meter lange Runde auf der Lichtwiese wird eine 60 Meter lange Passage durch ein Festzelt beinhalten. Der Zieleinlauf wird live ins Zelt übertragen, durch das die Cross-Athleten eine halbe Minute zuvor gelaufen sind. „Das klingt doch gut", findet Holzinger.

 

FLZ, 28.11.2005: Theo Kiefner:
Darmstadt, 26.11.2005
Überzeugende Leistungen
Florian Holzinger Achter, Junior Hannes Patzke Zehnter

Es waren überzeugende Leistungen, die Florian Holzinger vom TuS Feuchtwangen und Hannes Patzke von der LG Kreis Ansbach bei der Deutschen Crosslauf-Meisterschaft in Darmstadt am vergangenen Samstag zeigten. Beide präsentierten sich im Rennen auf der Langstrecke über 9,2 Kilometer von ihrer besten Seite und bestätigten, dass ihnen der Anschluss an die Deutsche Spitze gelungen ist. Holzinger wurde in 27:08 Minuten Achter bei den Männern und Patzke mit 27:38 Minuten Zehnter bei den Junioren.

„Mit dem Rennen bin ich zufrieden, mit dem Spurt nicht", meinte Florian Holzinger direkt nach dem Zieldurchlauf. Dabei gab es dazu gar keinen Grund. Im Sommer war er bei der Deutschen Meisterschaft über 3000 m noch 15 Sekunden nach dem Sieger Filmon Ghirmai ins Ziel gekommen. Diesmal waren es nur wenige Meter, oder anders gesagt: eine Sekunde. Es wäre halt für den Hindernisläufer doch noch der Punkt auf dem i gewesen, den Deutschen Meister hinter sich zu lassen. Auf der Bahn im Sommer hat er dazu nicht die Chance.

Die Strecke hätte für Florian Holzinger noch weit schwieriger sein können, das währe ihm entgegengekommen. Der Boden war aufgeweicht und in den Kurven auch schwer zu laufen, ansonsten hatte die Lichtwiese in Darmstadt nur wenige Schwierigkeiten aufzuweisen - sieht man einmal vom Bratwurstduft im Zelt ab, durch das die Athleten laufen mussten.

Die von den Organisatoren erhoffte Stimmung blieb im Zelt aus, dafür herrschte auf der Strecke eine gute Atmosphäre.

„Das Trauma von Bremen", meinte Hans Seeger, „muss Hannes loswerden." Der Ansbacher LG-Trainer bezog sich dabei auf die Aufgabe von Hannes Patzke vor Jahresfrist bei der Deutschen Cross in der Hansestadt. Nach dem Rennen von Darmstadt können Trainer und Athlet aufatmen. Hannes Patzke lief sein bestes Cross-Rennen seiner Karriere und hat es wieder geschafft, auf den Punkt topfit zu sein. Vor zwei Wochen in Vaterstetten hatte er noch in der Mitte des Rennens einen kleinen Durchhänger, auf der Lichtwiese lief er von Anfang an auf hohem Niveau. Und das ganz ohne Einbruch, wie seine Rundenzeiten zeigten. Etwas schade war es für die Ansbacher Junioren, dass Christian Häupler nach einer Erkältung noch nicht in Bestform war und so nur 36. bei den Junioren wurde. Zu allem Überfluss konnte Stefan Egerer das Rennen nicht zu Ende laufen, so das die Mannschaft platzte.

Teamkollege Lukas Rupprecht war der einzige Starter bei der Jugend und kam im Mittelfeld ins Ziel. Als 64. lief er die 5,3 km in 17:22 Minuten.

Ergebnisse, Männer Langstrecke 9,2 km: 1. Jens Bormann (SC DHfK Leipzig) 26:08 min; 2. Oliver Mintzlaff (PTSV Jahn Freiburg) 26:10; 3 Sebastian Hallmann (LAV Tübingen) 26.18; 4. Raphael Schäfer (LC Rehlingen) 26:19; 5. Arne Gabius (LAV Tübingen) 26:22; 6. Elias Sansar (TuS Eintracht Bielefeld) 26:49; 7. Filmon Ghimai (LAV Tübingen) 27:07; 8. Florian Holzinger (TuS Feuchtwangen) 27:08.

Junioren Langstrecke 9,2 km: 1. Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen) 26:28; 2. Frederik Töpel (LG Olympia Dortmund) 26:38; 3. Norbert Löwa (LG Nord Berlin) 26:49 ... 10. Hannes Patzke (LG Kreis Ansbach) 27:38 ... 36. Christian Häupler (LG Kreis Ansbach) 30:13.

Jugend A, 5,3 km: 64. Lukas Rupprecht (LG Kreis Ansbach) 17:22.

 

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