Fürth, 24.02.2018
Lukas Kleinschrodt bei Punktgleichheit nachträglich Bayerischer MeisterLukas Kleinschrodt Mehrkampf  Halle
Mit den Bayerischen Mehrkampfmeisterschaften in der Fürther Quelle-Halle ging der Reigen der Indoor -Titelkämpfe im Freistaat zu Ende. Mit Lukas Kleinschrodt und Benedikt Uhl waren auch zwei Athleten des TSV Ansbach Vertreten.
Knapper als im Vierkampf der vierzehnjährigen Buben kann man nicht Bayerischer Meister werden. Als am Ende die Punkte zusammengezählt wurden, hatten sowohl Lukas Kleinschrodt (TSV Ansbach, Bild rechts) als auch Mathias Morbitzer (LG Stadtwerke München) jeweils 1924 Punkte auf ihrem Konto. Das unerbittliche Regelwerk der internationalen Leichtathletik hat aber auch diesen Umstand berücksichtigt: “Der Wettkämpfer, der in einer größeren Anzahl von Disziplinen mehr Punkte erreicht hat als die anderen, muss den besseren Platz bekommen.” Dreimal war im direkten Vergleich der beiden der Münchner vorne, so dass der Titel denkbar knapp an die Isar ging. So hies es zumindest am Veranstaltungstag. Zwei Tage später sah die Sache anders aus. Denn n
un hat der Bayerische Leichtathletikverband dieses Ergebnis korrigiert. Martin Kallmeyer, stellvertretender Geschäftsführer des Bayerischen Leichtathletik-Verband teilte mit, dass die internationalen Regeln zum Jahresbeginn geändert wurden. Bei Punktgleichheit herrscht nunmehr grundsätzlich auch Platzgleichheit, eine von den Mehrkämpfern lange herbeigesehnte Regelung. Dieser Umstand wurde aber von der Wettkampfsoftware noch nicht berücksichtig und auch beim Deutschen Leichtathletikverband ist bislang nur die veraltete Wettkampfordnung nachzulesen. In den nächsten Tagen wird so der knapp vierzehnjährige Sachsener aus München auch die wohlverdiente Goldmedaille erhalten.
Über 60 m Hürden verbesserte Kleinschrodt seinen Hausrekord um 5 Hundertstel Sekunden auf 9,60 sec., Morbitzer war hier mit 9,41 sec deutlich schneller. Beim Weitsprung konnte sich Kleinschrodt um 15 cm auf 4,69 m steigern, der Münchner sprang 5 Zentimeter weiter. Es war wohl der Hochsprung, welcher im Kampf um den Titel den Ausschlag gab. Morbitzer hatte bislang 1,28 m in seinen Annalen stehen und bezwang in Fürth überraschend die Höhe von 1,40 m. Kleinschrodt bezwang im Januar bei den Nordbayerischen Hallenmeisterschaften bereits 1,53 m, doch diesmal musste er sich mit 1,46 m begnügen. Er konnte sich zwar in Führung setzten, ging aber nur mit einem hauchdünnen Vorsprung von fünf Punkten vor Morbitzer in das abschließende 1000 m-Rennen. Die fünf Runden auf dem engen Hallenoval waren für beide Neuland und so musste das direkte Duell zwischen beiden entscheiden. Morbitzer lief 3:29,97 min und Kleinschrodt folgte wenig später in 3:31,23 min. Diese Zeitdifferenz war genau fünf Punkte wert, so dass es zur Punktgleichheit mit den bereits beschriebenen Folgen kam.
In einem sehr starken Feld der fünfzehnjährigen Buben belegte Benedikt Uhl (TSV Ansbach) mit 2040 Punkten den zehnten Platz. Über 60 m Hürden verbesserte er seine Bestmarke auf 9,73 sec und beim Weitsprung auf 4,95 m. Beim Hochsprung blieb die Latte bei 1,58 m liegen, nur einen Zentimeter unter seinem Hausrekord. Den abschließenden und von dem Mehrkämpfern oftmals gefürchteten 1000 m Lauf absolvierte er bei seiner Premiere auf dieser Distanz in 3:20,16 min.

 

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