Volleyball Regionalliga Damen

Zum Experiementieren gezwungen - Trainer konnte wichtige Erkenntnisse ziehen Der Doppelspieltag der Volleyballerinnen des TSV 1860 Ansbach war voll von Überraschungen. Nachdem bereits nach dem letzten Training feststand, dass Tabea Janetzke wegen einer Verletzung an diesem Wochenende nicht zur Verfügung steht, zog sich Ansbachs Zuspielerin Steffi Choc in Erlangen beim Einspielen eine schwerwiegendere Bänderverletzung zu.

Sie wird wohl einige Wochen ausfallen. Doch dabei blieb es nicht. Im ersten Satz musste auch Naomi Janetzke verletzungsbedingt auf der Bank Platz nehmen. Mannschaftsführerin Kerstin Klein biss sich, obwohl gesundheitlich angeschlagen, tapfer in Erlangen durch, musste aber zu Hause gegen den Tabellenführer TSV Friedberg passen. Somit kamen die 14-jährige Carina Allendörfer, Ex-Nationalspielerin Conny Eichler, Anja Dietrich aus der zweiten und Lea Beyer als Zuspielerin aus der dritten Damenmannschaft erstmals in der Regionalliga zum Einsatz.

Trainer Wolfgang Hüttinger war gezwungen, die Mannschaft komplett neu zu formieren. Dennoch überzeugte das Team an beiden Spieltagen, konnte aus Erlangen einen Punkt entführen und begeisterte zu Hause das zahlreiche Publikum durch eine hochklassige Partie gegen den Tabellenführer TSV Friedberg, den man in den ersten drei Sätzen ein ebenbürtiger Gegner war und mit einem Quentchen Glück den ersten Punktverlust beigebracht hätte. Beim TV 48 Erlangen musste Isabel Auerochs nach der Verletzung von Steffi Choc erstmals die Position des Zuspielers einnehmen. Der Angriff wurde variantenreich angespielt und nach dem Ausfall von Naomi Janetzke fügte sich die 15-jährige Anna-Sophia Kurzidem hervorragend ins Team ein. Mit 25:22 ging Ansbach als Sieger aus dem ersten Satz hervor. Beim Stande von 23:14 im zweiten Satz kam Carina Allendörfer als Außenangreiferin aufs Spielfeld. Obwohl im Erlanger Block eine Ex-Zweitligaspielerin vom VfL Nürnberg stand, zeigte sie keinen Respekt und war im Angriff zweimal erfolgreich, was zum 25:15-Satzgewinn führte. Im dritten Satz geriet Ansbach schnell mit 8:15 in Rückstand und Erlangen gewann mit 25:20. Bis zum Stande von 18:18 verlief der vierte Satz recht ausgeglichen. Die Schlussphase gehörte dem Gastgeber, der mit 25.21 erfolgreich war. Wenig entgegenzusetzen hatten die Markgrafenstädterinnen im Tie-Break, in dem sie sich mit 7:15 geschlagen geben mussten. Trotzdem ist der Punktgewinn als Erfolg zu werten. Im Heimspiel tags darauf gegen den ungeschlagenen und verlustpunktfreien Tabellenführer TSV Friedberg wurden Lea Beyer, Conny Eichler und Anja Dietrich in die Mannschaft geholt. Und wer geglaubt hätte, Ansbach würde klar untergehen, wurde eines Besseren belehrt. Mit 15:13 lag der Gastgeber gegen den Favoriten in Führung. Als Zuspielerin agierten Lea Beyer und Isabel Auerochs abwechselnd und im Angriff fügte sich Anja Dietrich hervorragend ins Team ein. Eine tolle Motivation ging von Ansbachs Routinier Conny Eichler aus, die das Team zu einer spielerisch hochklassigen Leistung animierte. Trotz mehrjähriger Pause und ungeplanten Einsatz war sie im Außenangriff eine Bank und wird die Mannschaft in Zukunft verstärken. Dennoch konnte eine 19:25-Niederlage nicht verhindert werden. Im 2. Satz lagen die Gäste bereits mit 11:7 und 16:11 in Führung. Der Ansbacher Block konnte sich immer besser auf den starken Gästeangriff einstellen und verunsicherte den Gegner zusehends. Nach dem 18:18-Ausgleich gelang Anna Eisenberger nach einer kampfbetonten Schlussphase der erlösende Schmetterball zum 25:23-Ausgleich. An Spannung kaum zu überbieten war der dritte Satz, in dem sich eine Überraschung anbahnte. Die gute Annahme der Ansbacherinnen, in der sich die beiden Liberas Caro Kocher und Lea Bomsdorf auszeichneten, war Garant für einen geordneten Spielaufbau. Das Zuspiel klappte immer besser und in der Mitte wartete Vera Dietrich sowohl im Angriff als auch im Block mit einer konstant guten Leistung auf. Gut in Szene gesetzt wurde im Außenangriff Eva Frauenschläger, die sich ihren Stammplatz mittlerweile erspielt hat. Ansbach lag bis zum Stande von 23:22 stets knapp in Führung, ehe Friedberg zum 23:23 ausgleichen konnte. In der Schlussphase hielt es die Zuschauer kaum noch auf den Plätzen. Es kam zu einem offenen Schlagabtausch mit langen, hartumkämpften Ballwechseln. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und wenn man glaubte, der Block sei überwunden, fischte die Feldabwehr die unmöglichsten Bälle heraus. Friedberg konnte in der Endphase zwei Satzbälle der Ansbacherinnen abwehren und hatte beim 30:28-Endstand das nötige Quentchen Glück auf seiner Seite. Im vierten Satz machte sich teilweise der Kräfteverschleiß des Doppelspieltages bemerkbar. Mit 25:10 musste Ansbach die Segel streichen. Trainer Wolfgang Hüttinger zog aus diesem Wochenede eine wichtige Erkenntnis. Er hat gezeigt, dass alle Spielerinnen zu einem Team zusammengefunden haben und gegen alle Gegner in der Regionalliga mithalten können. Conny Eichler setzt sich im Außenangriff gegen den gegnerischen Block durch Zum Einsatz kamen: Lea Bomsdorf, Anna Eisenberger, Isabel Auerochs, Conny Eichler, Caro Kocher, Vera Dietrich, Eva Frauenschläger, Anja Dietrich, Carina Allendörfer, Anna-Sophia Kurzidem, Lea Beyer, Tabea Janetzke und Kerstin Klein.