Ansbach, 03.07.2019
TSV-Nachwuchs um verdiente Siegerehrung gebracht
Vor
Jahresfrist, beim dritten Ansbacher Netzwerklauf, hatte die Organisatoren den fast idealen Veranstaltungsablauf gefunden. Nachdem das Gedränge an der Startlinie zu groß wurde, wurden die beiden Rennen über 3,6 und 7,2 km mit 45
Minuten Abstand gestartet. So gab es wenig Gedränge am Start und auch auf der Strecke und auch die Anzahl der zu laufenden Runden konnte gut kontrolliert werden, je nach Streckenlänge waren es ja deren eine oder zwei.
Bei der vierten Auflage mit insgesamt 1039 gemeldeten Teilnehmern und 894 Finishern gab es wieder eine Neuerung. Um
in der Innenstadt ständig für eine volle Strecke zu sorgen (oder um die Gehwege früher hochklappen zu können), wurde um
16:30 Uhr das Rennen über 7,2 km und neun Minuten später das Rennen über 3,6 km gestartet. Mit dieser Fehlentscheidung war das Chaos vorprogrammiert. Zum einen liefen die 7,2 km-Läufer schnell auf die Walker der Kurzdistanz auf und in den
engen Straßen der Innenstadt war da oftmals kein Durchkommen mehr. Zum anderen bogen etliche Langstreckler bereits nach einer Runde in den Zielkanal ab, vor allen die Ergebnisliste beim Nordic Walking war das Papier nicht wert, auf
dem sie gedruckt wurde. Anderseits ist es auch nicht auszuschließen, dass manche Kurzstreckler bereits zehn Minuten früher bei den Langstrecklern starteten. Ausserdem wurden die Altersklassensiegerehrungen gestrichen. Dies
wäre angeblich kommuniziert worden, wahrscheinlich nach dem Prinzip der Politiker: Nichtkommunizierung ist auch eine Form der Kommunizierung. Opfer dieser Entscheidung wurden aber auch die daher sehr enttäuschten
Nachwuchstalente, denn das sind ja gerade die, welche beim Netzwerklauf angesprochen werden sollen, geht es doch auch um die Gewinnung von Auszubildenden für die Firmen, welche sich auf dem Veranstaltungsgelände präsentieren - und natürlich auch läuferisch aktiv sind bei einer wie
gewohnt stimmungsvollen Veranstaltung mit betrüblichem Ende. Und wenn es keine Altersklassensiegerehrungen mehr geben sollte, könnte man die Veranstaltung zukünftig auch DLO-gerecht nach Senioren
-Fünferklassen und Jugendklassen auswerten.
Positiv wirkte sich die kleine Streckenänderung aus. Aufgrund des Rückweges durch die Badstraße entfiel der enge Begegnungsabschnitt im Bürgerpark. Ein
Umdrehen der Innenstadtrunde würde sogar noch das Kreuzen im Gegenverkehr auf der Hospitalstraße ausschließen, aber dann würde mancher über den kurzen giftigen Anstieg am Museum fluchen, auf der jetzigen Runde sind die wenigen
Höhenmeter weniger spürbar.
Für viele war der Kampf um Zeiten und Plätze aber nebensächlich. Zahlreiche Firmenteams vertraten auch ihre Arbeitsgeber auf dem Rundkurs und genossen das Lauferlebnis. Zwei Wasserstellen sorgten an der Strecke für die nötige Erfrischung und auch im
großzügigen Nachzielbereich war für eine erste Stärkung gesorgt. Wie gewohnt, standen zum Auftakt der Veranstaltung die Rennen der Rollis auf der etwa 1,5 km langen rund um das Aquella auf dem
Programm, wo bereits fleißig angefeuert wurde.
In mühsamer Kleinarbeit ist am Folgetag die Ergebnisliste überarbeitet worden, so dass zumindest bei den Läufen zuverlässige
Siegerlisten vorliegen dürften. Über 3 ,6 km war es möglich, anhand der Startzeit diejenigen Läufer herauszufiltern, welche bereits mit den Langstrecklern das Rennen aufnahmen. So ist auch die vermeindliche
Siegerin, welche für die Zeitung auch noch ein Siegerinterviev gab, aus den Listen verschwunden und nicht nur sie. Oliver Trottler setzte sich nach 13:29 min eine Sekunde vor Florian Dinse, weitere sieben
Sekunden später folgte Oliver Schmidt. Die Plätze vier bis sechs gingen an Richard Grün, Jared Halbig und Alexander Siedle. Nach der Korrektur der Siegerliste wurde selbige gründlich umgekrempelt,
nunmehr und auch korrekt erwies sich hier nach 14:55 min Lena Ziegler als die schnellste Frau des Tages. Zeitgleich folgten nach 16:07 min Luisa Frehner und Mona Meyer, die Plätze vier bis sechs
gingen hier an Rebecca Karl, Vorjahressiegerin Lara Baumann und Jana Distler. Gerade hier wurden die jungen Nachwuchsläuferinnen um ihre Siegerehrung und um ihren Siegerpreis betrogen, zumal im
allemeinem Chaos auch die Siegerehrung der Teamwertung ausblieb. Hier erwies sich der Leichtathletiknachwuchs des TSV Ansbach mit
Jared Halbig, Luisa Frehner, Rebecca Karl, David Kleinschrodt, Lara Baumann, Magdalena Volland und Moritz Braun mit sechs Minuten Vorsprung vor der Oechsler AG als die schnellste Mannschaft.
Über 7 km passierten Sven Ehrhardt und Christian Strauch nach 24:13 min gemeinsam die Ziellinie, Rang drei ging nach 25:33 min an Marco Neumann. Es folgten Samuel Bekele, Sebastian Ernst und Andreas Hemmefer. Bei den Damen siegte
nach 32:22 min Annika von Marshall, genau 50 Sekunden später folgten Sharleena Gruttner und Veronika Nagler. Die Plätze
vier bis sechs gingen an Lisa Welsch, Linda Brand und Renate Weinmann. Die Teamwertung ging hier an die Oechsler AG. Beim Langstreckenrennen muss aber darauf hingewiesen werden, dass es keine technische Kontrolle gab, ob nun jeder
auch wirklich seine zwei Runden gelaufen ist.
Bleibt zu hoffen, dass die Veranstalter aus den Fehlern der vierten Auflage ihre Lehren ziehen, so dass wir 2020 ein schönes
erstes Jubiläum des Netzwerklaufes feiern können - ob wieder bei traditionellem Sonnenschein, wissen hingegen noch nicht mal die Wetterfrösche.