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Die Geschichte der KiSS des TSV 1860 Ansbach seit Juni 2013

Nach einer aufwändigen Werbekampagne in Kindergärten, Grundschulen und den Ansbacher Medien im Frühsommer des Jahres 2013 begrüßten wir zum KiSS-Start am 18.September des Jahres 2013 39 Grundschul – und 17 Kindergartenkinder in der Sporthalle am Beckenweiher.

Die Kinder wurden in drei Schulkind-Gruppen 2 – 4 und zwei KiGa-Gruppen 1A und 1B auf geteilt. Zum größten Teil gelang es, höchstens zwei Jahrgangsstufen in der jeweiligen Gruppe zu vereinen.

Unsere gut ausgestattete Sportstätte war bis heute ein Drittel ( ca. 12x 24 Meter) der Berufsschulsporthalle am Beckenweiher in Ansbach.

Das Leistungsvermögen der einzelnen Kinder war unabhängig vom Geschlecht (21 Mädchen) höchst unterschiedlich. Die wenigsten Kinder verfügten über ausreichend Kraft in Hand-, Arm- oder Rumpfmuskulatur. Auch im koordinativen Bereich waren die Fähigkeiten eher bescheiden. Dazu kamen beträchtliche Unterschiede bei Akzeleration und Gewicht.

In den ersten Wochen versuchte ich möglichst alle Kinder zu begeistern, um neue Kinder zu uns zu bringen und die „Schnupperzeit“ der anfänglich 56 Mitglieder in ein dauerhaftes Training zu führen. Oft gab es in dieser Phase Stress mit rund einem Viertel der Jungs, die im kognitiven Bereich Probleme in den Bereichen Aufmerksamkeit, Respekt, Gehorsam und Sozialverhalten gegenüber den Mitschülern hatten. Auch mit Hilfe meiner Assistenten (Patenkind, Neffe, 2 Töchter und Freund Fritz), die mir bis heute helfen, gelang es nach vier bis fünf Wochen einen sehr guten Ordnungs- und Ablaufrahmen entsprechend der örtlichen Möglichkeiten zu kreieren, der ein sehr effektives Training erlaubt und bis heute Bestand hat.

Zum Stundenbeginn sind immer alle Geräte, Matten, Bälle, Reifen etc., die ich für das jeweilige Training brauche aufgebaut bzw. stehen bereit.

Ordnungs- und Trainingsablaufrahmen entsprechend des Lehrplans des BLSV

Die ersten 15 – 20 Minuten wird immer auf Matten trainiert. Schwerpunkte sind Übungen zur Kräftigung, vor allem der Hand-, Arm-, Schulter- und Rumpfmuskulatur, zur Stabilisation, Übungen zur Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten, der Beweglichkeit und auch der Geschicklichkeit.

In diesem Abschnitt des Trainings werden auch Elemente aus der LifeKinetik, der Rhythmik und des Yoga eingebaut. Ebenso schulen wir hier Formen aus dem Bodenturnen, wie Kerze, Brücke, Standwaage, Kopf- und Handstand, Rolle vorwärts und rückwärts entsprechend den methodischen Vorgehensweisen.

Nach diesem Auftakt folgen fast immer für 5 – 10 Minuten Lauf- und Sprungübungen durch einen Reifenparcours nach bestimmtem Vorgaben. Die Verbesserung der Laufkoordination, der Schnelligkeit und der Sprungkraft stehen bei diesen Übungselementen im Vordergrund. Nach einer kurzen Trinkpause folgt, wenn man es so nennen will, der jeweils ausgewählte Stundenschwerpunkt.

Üblicherweise werden aus dem Turnbereich vornehmlich Bodenturnen und verschiedene Sprünge über den Kasten, sowie gelegentlich Balance-Übungen auf dem Schwebebalken oder der KiSS-eigenen Slackline trainiert. Alle drei bis vier Wochen steht auch ein anspruchsvoller Parcours auf dem Programm. Zur Kräftigung der oberen Extremität dienen uns 6 herabhängende Taue oder auch die Sprossenwände.

Auch Leichtathletik wird in der Halle trainiert: Weit- und Hochsprung in die Weichbodenmatte, Sprints über 20 Meter, gelegentlich auch mit Zeitmessung, Pendelläufe aber auch und zu ein Dreiminutenlauf sowie Weitwürfe mit Schlagbällen stehen auf dem Programm.

32 KiSS-Trainingsstunden fanden letztes Jahr im Stadion der Stadt Ansbach statt, wo wir trainieren, wenn es die Witterung erlaubt.

Ein weiterer Schwerpunkt widmet sich dem Ball. Volleyball- und Handballtraining beschäftigt sich mit pritschen, werfen, fangen, dribbeln und prellen etc. Auch kleine Spielformen sind hier schon möglich. Im Bereich Basketball gibt es Würfe auf den Korb und bei der Fußballtechnik legen wir auf Schusstechnik und Ballführung Wert.

Auch mit leichten Badmintonschlägern und haben alle KiSS-Kids schon grundlegende Kenntnisse und können sie anwenden.

Der Stundenausklang endet gelegentlich mit Matten-Wettrutschen, Tauziehen oder Staffelrennen, meistens aber mit Spiel- und Übungsformen mit Bällen.

Im vergangenen Schuljahr hatten die Gruppen 3 und 4 jeweils eine Stunde Tae-kwon-do-, Volleyball- und Handballtraining. Sechs KiSS-Kids wechselten in diese Abteilungen unseres Vereins.

Ein Erfolgsmodell ist unser Schwimm-Programm, das einmal pro Monat mit meinem Kollegen Karl Lang und mir im Ansbacher Freizeitbad Aquella stattfindet. Alle unsere Schulkinder können schwimmen und alle sechsjährigen KiGa-.Kinder auch. Bereits sieben Kinder wechselten bislang in unsere Schwimmabteilung.

Bisher habe ich 11 Ferienkurse organisiert, wobei wir dreimal auch mit dem Bus unterwegs waren:

Im Kletterwald Rothenburg und zweimal beim Eislaufen in der Arena Nürnberg. Kraft brauchten die Kids beim vom Ansbacher Alpenverein organisierten Bouldern und Klettern. Großen Spaß hatten die Kinder beim Golfen mit Andy im Golfclub Lichtenau, beim Reiten mit der Familie Reisinger in Hennenbach und beim vom KSC Ansbach organisierten Paddeln im Sonnensee. Aber auch die Trampolinanlage in Ansbach, der Tenniskurs von unserer Tennisabteilung oder der Ausflug zum Minigolf für alle fanden große Resonanz. Zuletzt machten unsere Kinder beim von der Rhönradabteilung organisierten Rhönradturnen eine sehr gute Figur.

In diesem Schuljahr biete ich die sportmotorischen Tests außerhalb der offiziellen Sportstunden jeweils an Samstagvormittagen an. Die beiden ersten Tests wurden bereits absolviert, Anfang Juli wird der letzte Sporttest Aufschluss über die Entwicklung der teilnehmenden Kinder geben. Insgesamt beurteile ich die Entwicklung unserer Kindersportschule überaus positiv. Ich bin auch stolz auf meine derzeit 78 KiSS-Kids, die letzte Woche ihre 500.Trainingsstunde mit mir absolvierten.

Hubert Müller